passieren, obwohl sie mit dem jeweils Verstorbenen nicht verwandt und nicht auf dem
Weg zu dessen Beerdigung seien.
„Wenn wir uns jetzt nicht an die bestehenden Maßnahmen halten, riskieren wir, dass
diese verlängert oder verschärft werden“, unterstrich Kashikolo. Gleichzeitig stellte er
eine Lockerung der Auflagen in Aussicht, falls sich die Bürger verantwortungsbewusst
verhalten sollten. So erwäge die Regierung zum Beispiel informellen Gewerbetreibenden
wieder den Handel zu erlauben, die Nahrungsmittel anbieten würden. Voraussetzung
dafür sei jedoch, dass Kunden den notwendigen Abstand zueinander halten und Händler
ihre Produkte im Voraus verpacken, „damit ihre Abnehmer nicht an einem Stand
verweilen müssen, sondern ihre Ware direkt bezahlen und wieder nach Hause gehen
können“.
Wie Kashikolo betonten auch Justizministerin Ivonne Dausab und Generalstaatsanwalt
Festus Mbandeka, die Regierung versuche eine Balance zwischen den gesundheitlichen
und wirtschaftlichen Interessen der Bevölkerung zu wahren. Eine teilweise und streng
kontrollierte Öffnung des informellen Gewerbes habe dabei den doppelten Vorteil dass
sie einerseits Händlern wieder ein Einkommen sichern und andererseits die Lauf- oder
Fahrtwege für Personen verkürzen würden, die bisher bei einem weit entfernten
Supermarkt ihre Lebensmittel besorgen müssten. Ob weitere Verbote gelockert werden
könnten, werde von der Disziplin der Bürger abhängen.
Ferner waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig, dass der Verkauf von
Alkohol bis auf weiteres untersagt bleiben wird und dieses Verbot auch auf den
öffentlichen Konsum von Spirituosen ausgedehnt werden müsse. Außerdem stimmten
sie darin überein, es müsse die Möglichkeit geprüft werden, Personen zu bestrafen, die
wissentlich Falschinformationen über den Kampf gegen Corona in Namibia verbreiten.
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