Swakopmund/Walvis Bay (NMH/er) • Hunderte Pensionäre aus Walvis Bay haben sich
gestern Morgen vor dem örtlichen Büro der Nampost vergesammelt und dort
verzweifelt auf ihre Rente gewartet. Weil aber zunächst nur eine Person auf einmal in
dem Betrieb zugelassen wurde, sammelten sich die Senioren empört vor dem Eingang
und warteten. Erst mit dem Eingreifen der Feuerwehr wurde die soziale
Distanzierungspflicht angesichts der COVID-19-Pandemie konsequent durchgesetzt.
„Einige Pensionäre stehen schon seit fünf Uhr am Morgen hier, da sie zuerst bedient
werden wollten, doch nun stehen sie bereits mehr als vier Stunden vor dem Büro“,
sagte der Senior Tostao Imbilli im Gespräch mit Erongo. „Sie stehen nebeneinander wie
Sardinen in einer Dose – das ist kein Witz.“ Laut Imbilli beziehen einige Senioren in
Walvis Bay eine Rente von der südafrikanischen Agentur für soziale Sicherheit (Sassa).
Laut dem Medienhaus News24 gibt es in Walvis Bay 580 Empfänger dieser staatlichen
Rente.
„Nampost hat doch gewusst, dass wir heute hier stehen werden, doch es wurde nichts
organisiert“, sagte der sichtlich empörte Imbilli. Einige Senioren seien über 80 Jahre alt
und somit besonders gefährdet, an COVID-19 schwer zu erkranken. „Und nun müssen
sie ganz eng nebeneinander in der Sonne stehen und verzweifelt warten, bedient zu
werden“, so Imbilli.
Gegen elf Uhr am Vormittag sei die Feuerwehr eingetroffen, dessen Mitglieder die
Senioren auffordert hätten, mindestens einen Meter Abstand voneinander zu halten.
Mit Sprühfarbe wurden Striche auf dem Bürgersteig gekennzeichnet, wo sich die
Rentner anstellen mussten. „Erst dann wurde erlaubt, dass drei Personen gleichzeitig in
dem Büro zugelassen werden“, sagte Imbilli. „Es ist keine akzeptable Situation, dass
alte, anfällige Personen derart behandelt werden. Damit gefährden sie doch unser
Leben.“
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