Namibias Ruf als Reiseziel nicht gelitten hat. Unser Motto ‚Land der Weiten' ist wie für die
soziale Distanzierung gemacht“, sagte Schneider. Er glaubt allerdings, dass die Folgen der
Krise noch bis ins Jahr 2021 dauern könnten. Dabei würden sich die Folgen des
Stillstandes in der Tourismusbranche erst jetzt auf die restliche Wirtschaft auswirken.
„Ich bin zuversichtlich, dass der Tourismus die namibische Wirtschaft nach der Krise
retten wird. Aber inzwischen müssen wir den Lokaltourismus nach Beendigung der
Ausgangsbeschränkung fördern“, sagte Schneider ferner.
Ernst der Lage
//Naobeb verschaffte einen kurzen Überblick über den Ernst der Lage. Demnach
stünden zurzeit etwa 6000 Leihwagen (für Selbstfahrer-Touren) ungenutzt, zahlreiche
Gästebetriebe hätten den Betrieb bis Ende Juni geschlossen und mehr als 1200 Personen
seien bereits entlassen worden. „Wenn die Ausgangssperre weltweit bis Ende Juni
andauert, rechnen wir damit, dass Gästebetriebe nur noch zwei Prozent des geplanten
Umsatzes verdienen werden. Die Konsequenzen sind fatal“, sagte er. Besonders mittlere
Unternehmen seien stark betroffen. „Es wird aber im Tourismus eine Änderung geben,
besonders nach der Krise. Nicht nur müssen wir ein Umdenken bei Namibiern erwirken
und den Lokaltourismus fördern, sondern beispielsweise auch mit der
Flughafengesellschaft (NAC) über eine Reduzierung von Passagiergebühren verhandeln,
wodurch künftig mehr Fluglinien gelockt werden können“, forderte er. Darüber hinaus
müsse Namibia „attraktiv sein“ und den Quellmarkt diversifizieren, statt sich
hauptsächlich auf Länder wie Deutschland und Südafrika zu spezialisieren. „Die
Regierung sollte unbedingt ausstehende Beträge an Tourismusfirmen auszahlen, damit
diese den Kopf über Wasser behalten können“, fügte er hinzu.
Hegegebiete ohne Einkommen
Dass auch Hegegebiete und dessen Nutznießer sowie Naturparks von der Krise schwer
betroffen sind, untermalte Minister Shifeta: „Ohne Einkommen können wir die
Naturschutzparks nicht instand halten.“ Deshalb werde beispielsweise die Sanierung des
Etoscha-Park-Zauns nun verzögert. Ferner könnten Hegegebiete ohne Einkommen aus
der Trophäenjagd ebenfalls nicht instandgehalten und die Wildwächter nicht bezahlt
werden. „Die Folgen werden wir noch viele Jahre spüren und die Wirtschaft wird sich nur
sehr langsam erholen“, befürchtete Shifeta.
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