az.com.na-Ausgang bis Mai verboten


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Ausgang bis Mai verboten
az.com.na/nachrichten/ausgang-bis-mai-verboten2020-04-14
Der namibische Präsident verlängert die Ausgangssperre in den Khomas- und Erongo-
Regionen und verbietet auch das Reisen im restlichen Lande. Während einer
Pressekonferenz früher am Morgen stellen der Tourismusminister und Fachkräfte fest,
dass sich die namibische Tourismusbranche nicht schnell erholen wird, wenngleich der
Lokaltourismus gefördert werden soll, damit die Krise besser überwunden werden kann.
Bis auf weiteres geschlossen: Das Swakopmunder Brauhaus hat genau wie viele lokale
Restaurants die Türen vorläufig geschlossen. Der Tourismusverband (NTA) hofft auf eine
Lockerung der Ausgangsbeschränkung, damit Unternehmen wie beispielsweise
Restaurants, wenigstens ein Einkommen aus der Lokalwirtschaft verdienen können.
Foto: Erwin Leuschner
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Der Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta (m.),
Digu //Naobeb (l.), Geschäftsführer des namibischen Tourismusrates (NTB), sowie Bernd
Schneider (r.), Vorsitzender des namibischen Tourismusverbandes (NTA) äußerten sich
gestern über die Auswirkungen der COVID-19-Ausgangssperre auf die namibische
Tourismus-Branche. Foto: Claudia Reiter
Von Erwin Leuschner & Frank Steffen
Swakopmund/Windhoek
In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz, über die nur Staatsmedien informiert
worden waren, kündigte der namibische Präsident Hage Geingob, gestern Nachmittag
die Verlängerung der Ausgangssperre an. Wenn die bisher gültige
Ausgangsbeschränkung am 17. April ablaufen sollte, wird diese jetzt erst um Mitternacht
des 4. Mais beendet.
Tourismusbranche in Not
Gestern Morgen hatten sich der namibische Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und
Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta, sowie Digu //Naobeb, Geschäftsführer des
Tourismusrates (NTB), und Bernd Schneider, Vorsitzender des Tourismusverbandes
(NTA), zu einer Pressekonferenz zusammengefunden. Fazit: Die unmittelbare Zukunft
des namibischen Tourismussektors sieht düster aus. „Der Tourismus ist schwer
betroffen“, meinte Shifeta und //Naobeb ergänzte: „Viele Unternehmen werden
untergehen.“ Laut Schneider steht die Tourismusbranche vor einer schwierigen Aufgabe.
Sie äußerten sich über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie einerseits und der
auferlegten Ausgangsbeschränkung auf die hiesige Gastgewerbe- und
Tourismusbranche. Es gab aber auch Lichtblicke. „Wir sind in der vorteilhaften Lage, dass
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Namibias Ruf als Reiseziel nicht gelitten hat. Unser Motto ‚Land der Weiten' ist wie für die
soziale Distanzierung gemacht“, sagte Schneider. Er glaubt allerdings, dass die Folgen der
Krise noch bis ins Jahr 2021 dauern könnten. Dabei würden sich die Folgen des
Stillstandes in der Tourismusbranche erst jetzt auf die restliche Wirtschaft auswirken.
„Ich bin zuversichtlich, dass der Tourismus die namibische Wirtschaft nach der Krise
retten wird. Aber inzwischen müssen wir den Lokaltourismus nach Beendigung der
Ausgangsbeschränkung fördern“, sagte Schneider ferner.
Ernst der Lage
//Naobeb verschaffte einen kurzen Überblick über den Ernst der Lage. Demnach
stünden zurzeit etwa 6000 Leihwagen (für Selbstfahrer-Touren) ungenutzt, zahlreiche
Gästebetriebe hätten den Betrieb bis Ende Juni geschlossen und mehr als 1200 Personen
seien bereits entlassen worden. „Wenn die Ausgangssperre weltweit bis Ende Juni
andauert, rechnen wir damit, dass Gästebetriebe nur noch zwei Prozent des geplanten
Umsatzes verdienen werden. Die Konsequenzen sind fatal“, sagte er. Besonders mittlere
Unternehmen seien stark betroffen. „Es wird aber im Tourismus eine Änderung geben,
besonders nach der Krise. Nicht nur müssen wir ein Umdenken bei Namibiern erwirken
und den Lokaltourismus fördern, sondern beispielsweise auch mit der
Flughafengesellschaft (NAC) über eine Reduzierung von Passagiergebühren verhandeln,
wodurch künftig mehr Fluglinien gelockt werden können“, forderte er. Darüber hinaus
müsse Namibia „attraktiv sein“ und den Quellmarkt diversifizieren, statt sich
hauptsächlich auf Länder wie Deutschland und Südafrika zu spezialisieren. „Die
Regierung sollte unbedingt ausstehende Beträge an Tourismusfirmen auszahlen, damit
diese den Kopf über Wasser behalten können“, fügte er hinzu.
Hegegebiete ohne Einkommen
Dass auch Hegegebiete und dessen Nutznießer sowie Naturparks von der Krise schwer
betroffen sind, untermalte Minister Shifeta: „Ohne Einkommen können wir die
Naturschutzparks nicht instand halten.“ Deshalb werde beispielsweise die Sanierung des
Etoscha-Park-Zauns nun verzögert. Ferner könnten Hegegebiete ohne Einkommen aus
der Trophäenjagd ebenfalls nicht instandgehalten und die Wildwächter nicht bezahlt
werden. „Die Folgen werden wir noch viele Jahre spüren und die Wirtschaft wird sich nur
sehr langsam erholen“, befürchtete Shifeta.
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